Was ist ein Nachsichtakkreditiv? Definition und Erklärung

Ein Nachsichtakkreditiv, auch als Deferred-Payment-Akkreditiv bekannt, ist ein Akkreditiv im Allgemeinen und ein Zahlungsakkreditiv im Speziellen. Weiterhin ist es auch ein Dokumentenakkreditiv.

Beim Nachsichtakkreditiv hat die eröffnende Bank, die das Akkreditiv eröffnet und damit zur Akkreditivbank wird, eine Zahlung innerhalb einer festgesetzten Frist zu leisten, nachdem der Begünstigte im Vorneherein festgelegte (Waren-)Dokumente vorgelegt hat. Zudem müssen alle weiteren Akkreditivbedingungen, die zwischen Akkreditivauftraggeber und Begünstigtem vereinbart worden sind, erfüllt sein.

Unterschied zwischen Nachsichtakkreditiv und Sichtakkreditiv

Das Nachsichtakkreditiv sieht vor, dass die Zahlung innerhalb einer bestimmten Frist geleistet wird, nachdem die (Waren-)Dokumente vorgelegt worden sind. Das Sichtakkreditiv hingegen verpflichtet die Bank bei Vorlage der Dokumente zur sofortigen Zahlung der vereinbarten Summe.

Kosten für das Nachsichtakkreditiv

Für die Eröffnung und Avisierung eines Nachsichtakkreditivs fallen natürlich Kosten an, die an die beteiligte(n) Bank(en) zu entrichten sind. Gängig ist, dass sich Akkreditivauftraggeber (meist Importeur) und Begünstigter (meist Exporteur) die Kosten für das Nachsichtakkreditiv teilen.

Hin und wieder wird allerdings auch in den Zahlungsbedingungen vereinbart, dass entweder Importeur oder Exporteur alle Kosten für das Nachsichtakkreditiv zu tragen hat.