Was ist eine Challenger-Bank? Definition und Erklärung

Mit dem Begriff „Challenger-Bank“ (Challenger = Herausforderer) wird eine Bank bezeichnet, die mit ihren kundenzentrierten und datenbasierten Banking-Produkten die etablierten, klassischen Banken herausfordern möchte. Sie verfolgt das Ziel, ebenso nutzerfreundliche wie innovative Finanzdienstleistungen in den zunehmend digitalen Lifestyle der Verbraucherinnen und Verbraucher zu integrieren. Sämtliche von Challenger-Banken angebotene Services sind deswegen ortsunabhängig und digital nutzbar.

Mobile Banking im Zentrum des Angebots einer Challenger-Bank

Challenger-Banken stehen für Mobile Banking, Open Banking und Borderless Banking und werden auch Neobanken genannt. Sie ermöglichen die Eröffnung von Giro- und Geschäftskonten, die zu 100% mobil verwaltet werden können, in nur wenigen Minuten. Auch kostengünstige Transaktionen in Echtzeit oder die Aufnahme von volldigitalen Sofortkrediten bieten zahlreiche Challenger-Banken bereits an.

Da kein kostenintensives Filialnetz unterhalten werden muss, gehen Experten davon aus, dass Neobanken durchaus in der Lage sein können, die etablierten, konventionell arbeitenden Banken unter Druck zu setzen. Innovative, von Challenger-Banken eingesetzte Technologien wie maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz gelten zudem als überaus effizient und ressourcensparend.

Förderung digitaler Banking-Produkte durch PSD2 Richtlinie

Weiterhin kam die europäische PSD2 Richtlinie, die zum 14.09.2019 in Deutschland komplett umgesetzt wurde, den Challenger-Banken durchaus entgegen. Die Zahlungsdiensterichtlinie verpflichtet alle Banken im EU-Raum dazu, eine XS2A Schnittstelle für Drittanbieter (Third Party Providers) bereitzustellen, damit diese nach Autorisierung des Kontoinhabers Kontoinformationen auswerten oder Transaktionen auslösen können.